Die pralle Lebenslust
'Klezmaniaxx' verbreitet aschkenasischen Frohsinn

 

VELBURG / OBERWEILING - Tänze mit Namen wir „Bulgar“, „Hora“ oder „Khosidl“ gehören der Klezmer-Musik an, der ursprüngli-chen Tanzmusik osteuropäischer Juden. Sie wurden auf Hochzeiten, bei Geburtstagen, Erntefesten und zu anderen Anlässen gespielt. Bald schon in Amerika heimisch gewor-den, fanden sie vor allem in der New Yorker Szene einen fruchtbaren Nährboden.
Die Nürnberg-Erlanger Forma-tion „Klezmaniaxx“ konnte auf der Kneipenbühne Oberweiling mit überraschender Authentizität die Atmosphäre dieser lebenslustigen und prallen Musik den Gästen im – trotz drohenden Eisregens – gut besuchten Saal näher bringen.
Die fünfköpfige „Blaskapelle“ fetzte durch die Reihen und verbrei-tete mit lockeren Geschichten und ungekünstelten Publikumsanimatio-nen ungetrübten Frohsinn.
Besonders tat sich dabei Paykel-spieler (kleine Pauke) und Drummer Peter „Cerebro“ Riedel hervor, des-

 

sen Gestik und Mimik allein schon den Abend wert gewesen wäre. Mul-tiinstrumentalist Udo Schwendler setzte auf Akkordeon, Piccoloflöte, Basstrompete und Posaune Glanz-lichter, Rudolf Harder, unermüdlich am Helikon, brachte dem Publikum die Tradition der gehörten Musik näher.
Karen Harder an den Klarinetten und Trompeter Petro Grimm sorgten dafür, dass die Ohrwurm-Melodien bei den Zuhörern adäquat ankamen.

Angeschrägter Sound
Karen Harders leicht angeschräg-ten Saxophon-Sound kann man sich vor allem in der New Yorker Straßenmusikszene durchaus vorstel-len, entbehrt er doch nicht eines gewissen Charmes.
Der musikalische Auszug der Band aus der Kneipe klappte nicht ganz: Das Publikum wollte nicht aufhören zu singen und zu klatschen und so mussten die fünf einfach noch einmal zurück auf die Bühne und dort eine Zeitlang verweilen.


Die fünfköpfige Kombo spielte traditionelle jüdische TanzmusikFoto:privat